Bergen und Alesund – Norwegen im Herbst

Ende Oktober 2016 startete ich zu einer fotografischen Kurzreise nach Norwegen. Ziele waren die Touristenstädte Bergen und Alesund an der Westküste.
Zweimal war ich bereits in Bergen gewesen, beide Male zur Mittsommerzeit. Alesund war mir bisher nur durch Bilder in Reiseführern aufgefallen. Die historischen Stadtkerne der beiden Städte kennzeichnet eine einmalige Holzhaus-Architektur. Und beide sind durch verheerende Brandkatastrophen zerstört und wieder aufgebaut worden.

Bergen

Bryggen – Der historische Stadtkern von Bergen

Der historische Stadtkern von Bergen – Bryggen genannt – steht als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO. Er besteht aus mehreren Dutzend hölzernen Fischerhäusern, deren farbenfrohe Giebel eine malerische Kulisse entlang des Hafens der Stadt bilden. Nachdem im Jahre 1702 praktisch die gesamte Stadt einem Großbrand zum Opfer fiel, wurden die Fischerhäuser im alten Stil wieder aufgebaut. 1955 brannte ein großer Teil des Stadtkerns abermals nieder. 1965 wurde mit der Restauration Bryggens begonnen. Das ganze Ensemble wird heute wegen seines Status als Weltkulturerbe mit erheblichem finanziellen Aufwand laufend instandgehalten.
Von der Aussichtsplattform des „Floyen“, des Hausberges über der Stadt, auf den eine Standseilbahn hinaufführt, bietet sich gegen Abend ein erhabener Rundumblick über die beleuchtete Stadtkulisse, die sich mit ihren bewohnten Halbinseln fingerartig in den Nordatlantik erstreckt. Zu meiner Fotogalerie von Bergen geht es hier.

Alesund

Stadtkern von Alesund

Die alte Fischereihafenstadt Alesund besaß um 1900 den größten Exporthafen von Stockfisch in Norwegen. Im Jahre 1904 brannte die aus Holzhäusern bestehende Stadt bei einem Großfeuer innerhalb einer Nacht komplett ab, und ihre über 10.000 Einwohner wurden obdachlos. In einer großen internationalen Hilfsaktion, an der auch das damalige deutsche Kaiserreich beteiligt war, wurde die gesamte Stadt innerhalb weniger Jahre im Jugendstil wieder aufgebaut. Dieses architektonisch einheitliche Stadtbild ist eine Besonderheit in Norwegen und bietet von der Aussichtsplattform Fjellstua auf dem Hausberg Aksla einen einmaligen Anblick. Zu meiner Fotogalerie von Alesund geht es hier.

Sognefjord und Flambahnstrecke

Herbst am Sognefjord

Von einem Einwohner Bergens, den ich bei einem Besuch des Meeresaquariums kennenlernte, stammte der Tipp, einen spätherbstlichen Fototripp am Sognefjord entlang ins Landesinnere nach Flam zu unternehmen und dort die historische Bergbahn für eine Fahrt ins Gebirge zu nutzen.
Die Flambahn überwindet innerhalb der 20 km langen Fahrstrecke von Flam bis Myrdal 867 Höhenmeter (durchschnittliche Steigung von 5,5 %) und ist damit die steilste Bahnstrecke der Welt auf Normalspur. Sie beinhaltet 20 Tunnel und bietet in vielen Abschnitten einen grandiosen Ausblick auf die typisch norwegische Gebirgslandschaft, die jedoch während der Fahrt schwierig zu fotografieren war.
Die Bahnstrecke mit ihren vielen Tunnelstrecken duch hartes Granitgestein wurde von 1924 bis 1940 von nur 100 bis 200 Arbeitern in Handarbeit fertiggestellt. Eine Pionierleistung des norwegischen Eisenbahnbaus. Zu meiner Fotogalerie vom Sognefjord und der Flambahnstrecke geht es hier.